Erster Computer in der Fa. Schlüter 1975

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Sehr geehrter Herr Schlüter
im Katalog von 1976 zeigen Sie einen "COMPUTER" für Ihre Auftragsbearbeitung und Lagerverwaltung. Das war für eine vergleichsweise kleine Firma für die damalige Zeit eine recht ungewohnte Anschaffung. Was war das für ein Computer und mit welchem Programm haben Sie damals gearbeitet?

Meine Antwort

Welcher "Computer" bzw. welches Fabrikat das damals war kann ich nicht mehr sagen. Das Gerät war seinerzeit das Modernste, was es als sogenannten "Kleincomputer" gab. Es kostete rund 70.000,00 DM mit der kompletten Programmierung  und hat nach einigen Aufrüstungen  bis zum Verkauf meiner Firma 1986 prima funktioniert.

Ein besonderes, fertiges "Programm" gab es damals nicht, jedenfalls nicht für einen Betrieb meiner Art und Größe. Mit dem eigentlichen Programmieren hatte ich nichts zu tun. Ich weiß nicht einmal, mit welcher Sprache damals programmiert wurde. Der Programmierer übergab mir ein paar Formulare und Vordrucke des Bildschirms, sagte "Sie haben auf dem Bildschirm soundsoviel Zeilen und soundsoviel Zeichen pro Zeile, eine Artikelbeschreibung darf maximal 25 Zeichen groß sein, maximal 999 Artikel, Werte nicht größer als 99.999,00 DM und dann sagen Sie mir, wie Ihre Seiten aussehen sollen, was mit Ihren einzugebenden Daten geschehen soll, wie das verarbeitet und ausgedruckt werden soll und wenn Sie das haben komme ich wieder vorbei."
Meine Aufgabe war also, die Logik, den Ablauf, die einzelnen Auswertungen und die ganze Gestaltung zu entwickeln. Ganz einfach war das natürlich nicht, es gab viele Rückfragen und Arbeitssitzungen aber es entstand ein Programm ohne Kinkerlitzchen, ohne verschiedene Schriften oder Farben, ohne bunte Bildchen oder sonstigen unnötigen Kram. Es entstand ein einfaches aber aussagekräftiges Arbeitsprogramm für die komplette Lagerverwaltung, für Lieferscheine, Abrechnungen, Kundenverwaltung und zweisprachige Artikelbeschreibung.

Kombiniert war das Ganze mit einem Drucker und zwei Formularbahnen, eine Bahn mit fertigen Rechnungsvordrucken, die andere mit Blankopapier für Lieferscheine, Auswertungen, Listen usw. Es gab vier Laufwerke für die dünnen Disketten in der Größe wie die damals üblichen Single Schallplatten, man musste sie öfter je nach Aufgabenstellung wechseln und alle paar Nächte musste eine "Reorganisation" laufen. Im Laufe der Jahre wurde der Arbeitsspeicher erheblich erweitert und am ratternden Drucker einiges verbessert aber das Programm lief bis zuletzt bestens.

Freundliche Grüße,
Dieter Schlüter

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